Nicola Rost

© „Ministerium für Einsamkeit“-Video

Die Songschreiberin und Produzentin der Band „Laing”, bekannt durch Songs wie “Morgens immer müde” oder “Zeig Deine Muskeln”, veröffentlicht nach 4 Band-Alben neue Musik. Nur dieses Mal: allein.

Mit ihrem ersten Song geht Nicola direkt ins Schmerzzentrum unserer gegenwärtigen Gesellschaften: Einsamkeit. Nicht erst seit Corona, aber durch die Pandemie brandbeschleunigt, ist dieses Thema der wunde Punkt der Ära Smartphone. “Nicht alle lieben/ Samstag und Sonntag” singt sie und stellt sich damit gegen die
Glorifizierung des Wochenendes. Einsamkeit ist anstrengend und Wochenenden nicht erholsam, sondern sehr lang, wenn niemand da ist, um zu reden. In England und Japan gibt es tatsächlich mittlerweile Minister für Einsamkeit- “und alle fragen wofür? / Ministerium für Einsamkeit/ die halbe Stadt steht Schlange an der Hintertür” In ihrer Stimme und in jeder ihrer Zeilen ist eine neue Emotionalität und Verletzlichkeit zu spüren. Getragen von dem treibenden, tanzbaren Groove des Songs lässt Nicola keinen Zweifel: es ist so schwierig, sich verbunden zu fühlen- und manchmal zum Verzweifeln. “Bitte berühr mich- aber fass mich nicht an” – Sad Disco at its best. Ihre musikalische Handschrift bleibt, wie auch schon bei ihren Songs für Laing, unverkennbar.

Auch wenn der Sound ihres ersten Songs handgemachter, weniger elektronisch klingt- die raffinierten Background-Chöre, die bei Laing eine große Rolle gespielt haben, sind auch hier vertreten. Mit diesem Lied beginnt ein neues Kapitel, das nicht das Ende von Laing bedeutet. Vielmehr wird etwas Neues neben der Band geschaffen. Mit Ministerium für Einsamkeit tritt Nicola Rost näher an uns heran. Frei von der Laing’schen Inszenierung lernen wir sie besser kennen.

Booking: Ben Rodenberg

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